Optimieren des Apache-Webservers
Sie können folgende Methoden nutzen, um die Leistung Ihres Apache Webservers zu steigern:
- Apache-Module ein- und ausschalten: Hiermit kann der Serverressourcenverbrauch verringert werden, indem Sie nur die Apache-Module verwenden, die Sie wirklich benötigen, damit Websites auf Ihrem Server korrekt funktionieren.
- Durch Ausführen von Apache mit Piped Logs wird die Website-Dichte auf dem Server gesteigert.
- Apache-Neustartintervall einrichten: Dadurch kann die Anzahl an Apache-Neustarts verringert werden.
Aktivieren und Deaktivieren von Apache-Modulen
Sie können Apache-Webservermodule, die für Hosting-Services nicht wichtig sind, unter Tools & Einstellungen > Apache-Webserver deaktivieren. Dadurch können Sie den Verbrauch von Serverressourcen verringern (um z.B. den für VPS wichtigen geringeren RAM-Bedarf zu erzielen) und als Folge davon eine größere Anzahl von Hosting-Kunden auf einem Server unterbringen.
Beachten Sie, dass einige Module voneinander abhängig sind und nur aktiviert/deaktiviert werden können, wenn die Module, von denen sie abhängen, aktiviert/deaktiviert sind. Beispielsweise ist das Modul cache von den Modulen disk_cache, file_cache und mem_cache abhängig. Sie können also das Modul cache erst deaktivieren, wenn auch die drei abhängigen Module deaktiviert sind.
Bemerkung: Dieses Feature ist nur für fortgeschrittene Nutzer bestimmt. Schalten Sie Module nur um, wenn Sie genau wissen, was dies zur Folge hat. Beachten Sie, dass einige Änderungen die Leistung von Apache beeinträchtigen oder sogar dazu führen können, dass es nicht mehr funktioniert. Zudem können diese Änderungen bestimmte Plesk Funktionen beeinträchtigen. Wenn Sie beispielsweise mod_perl oder mod_php ausschalten, funktionieren die Perl- und PHP-Skripte (einschließlich Webmail) auf Websites nicht mehr. Dies kann zu der Situation führen, dass Sie ein nicht funktionierendes Feature in einem Service-Paket anbieten.
Abhängig von Ihrem Betriebssystem sind die folgenden Apache-Module immer aktiviert:
Debian oder Ubuntu:
- env
- auth_digest
- authn_file
- authz_host
- authz_user
- actions
- alias
- dav
- dav_fs
- mime
- ssl
Redhat oder CentOS:
- env
- auth_digest
- authn_file
- authz_host
- authz_user
- actions
- alias
- autoindex
- dav
- dir
- log_config
- mime
- negotiation
- setenvif
- ssl
Ausführen von Apache mit Piped Logs
Wenn Sie mehr als 300 Domains oder Websites auf Ihrem Server hosten möchten, empfehlen wir, im Apache-Webserver die Unterstützung für Piped Logs zu aktivieren. Standardmäßig wird Apache neu gestartet, wenn er Protokolldateien bearbeiten muss, z.B. bei Protokoll-Rotation. Bei ungefähr 300 oder mehr auf Ihrem Server gehosteten Websites wird der Server durch die häufigen Apache-Neustarts verlangsamt. Wird jedoch die Unterstützung für Piped Logs eingeschaltet, schreibt Apache Fehler- und Zugriffsprotokolle über eine Pipe in einen anderen Prozess anstatt sie direkt in Protokolldateien zu schreiben. Dadurch kann Apache arbeiten, ohne jedes Mal neu zu starten, wenn er die Protokolle bearbeitet.
Eingeschaltet werden kann die Unterstützung für Piped Logs über Tools & Einstellungen > Apache Webserver > Option Piped Logs.
Bemerkung: Wenn Sie mehr als 256 Websites auf Ihrem Server hosten, wird der Grenzwert in der nginx-Konfiguration automatisch angepasst.
Wenn Sie diese Option nutzen, wird sowohl der HTTP- als auch der HTTPS-Traffic in der Datei access_log
aufgezeichnet. Die tägliche Wartungsaufgabe analysiert diese und erstellt zwei „.processed“-Dateien: access_log.processed
und access_ssl_log.processed
. Auf Grundlage dieser zwei Dateien werden die Webstatistiken berechnet.
Wenn es für Sie notwendig ist, den HTTPS- und HTTP-Traffic separat zu analysieren, müssen Sie den folgenden Befehl verwenden:
grep https access_log
grep http access_log
Einrichten des Apache-Neustartintervalls
Wenn Nutzer Aktionen an Domains und Subdomains durchführen (z.B. ihre Konfiguration erstellen, entfernen oder ändern), werden die Änderungen erst nach einem Neustart von Apache wirksam.
Wollen Sie verhindern, dass Apache zu oft neu startet, können Sie einen festen Zeitintervall festlegen, in welchem Apache neu gestartet wird. Bei einem Intervall von 0 Sekunden startet Apache sofort nach jeder Änderung neu. Daher ist zu empfehlen, das Intervall immer auf mehr als 0 Sekunden einzustellen, besonders wenn Nutzer viele Aktionen an Domains und Subdomains über Plesk durchführen.
Werden während des angegebenen Intervalls keine Änderungen an Domains vorgenommen, startet Apache auch nicht neu.