Ein virtuelles Verzeichnis ist ein Link zu einem vorhandenen physischen Verzeichnis, das auf der Festplatte des Server zu finden ist. Virtuelle Verzeichnisse können mehrere spezifische Einstellungen haben, wie eine benutzerdefinierte ASP.NET-Konfiguration, Zugriffsberechtigungen und Passwortschutz.

Da jedes virtuelle Verzeichnis eigene Einstellungen haben kann, darunter eine benutzerdefinierte ASP.NET-Konfiguration, sind virtuelle Verzeichnisse sehr hilfreich beim Einrichten Ihrer Webanwendungen. Dies gilt besonders für die ASP.NET-Versionen. Wenn Sie zum Beispiel drei Webanwendungen haben, die die ASP-NET-Version 2.0 verwenden, und Sie eine Webanwendung mit der ASP.NET-Version 4.0 installieren möchten, erstellen Sie ein virtuelles Verzeichnis für die Anwendung der ASP.NET-Version 4.0. Konfigurieren Sie dann die ASP.NET-Einstellungen für dieses Verzeichnis, damit die Unterstützung der Version 4.0 aktivieren wird, und installieren Sie anschließend die erforderliche Anwendung.

Virtuelle Verzeichnisse können auch als Aliasse verwendet werden. Nehmen wir an, Sie haben eine Webanwendung in Ihrer Domain „beispiel.com“ im physischen Verzeichnis „/my_data/web_apps/forum" installiert. Um auf diese Webanwendung zuzugreifen, müssen Benutzer „beispiel.com/my_data/web_apps/forum“ eingeben. Dieser Pfad ist nur schwer zu merken und erfordert eine zu lange Eingabe. Sie können jedoch ein virtuelles Verzeichnis mit dem Namen forum im Stammverzeichnis Ihres virtuellen Hosts erstellen und dieses virtuelle Verzeichnis mit „/my_data/web_apps/forum“ verlinken. Wenn ein Benutzer nun auf die Webanwendung zugreifen möchte, muss er nur „beispiel.com/forum“ eingeben. Dies ist wesentlich kürzer und einfacher zu merken.